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So wirkt sich Schlafentzug auf Ihr Immunsystem aus

von Cat Ebeling, Ko-Autorin der Bestseller: Die Fett-Verbrennungs-Küche & Die Top 101 Lebensmittel gegen Alterung & Die Diabetes Lösung

Ich persönlich bin schon lange überzeugt, dass es einen großen Zusammenhang zwischen Schlaf und der Immunfunktion gibt. Es stellt sich heraus, dass Menschen, die im Allgemeinen sechs Stunden oder weniger schlafen, eine veränderte Immunreaktion haben. Schlafentzug wirkt sich besonders auf die weißen Blutkörperchen des Körpers aus, die Teil des angeborenen Immunsystems sind, also der ersten Verteidigungslinie des Körpers gegen Krankheitserreger.

In einer Studie mit eineiigen Zwillingen, die am Schlafzentrum der Universität Washington durchgeführt wurde, wurde festgestellt, dass der Zwilling, der am wenigsten Schlaf bekam, eher erkrankte. Der leitende Wissenschaftler der Studie, Dr. Nathaniel Watson, sagte: “Was wir sahen, war, dass das Immunsystem am besten funktioniert, wenn der Körper genügend Schlaf bekommt. Sieben bis neun Stunden Schlaf werden für eine optimale Gesundheit empfohlen”.

Schlafentzug kann auch Entzündungsmarker erhöhen und Immunzellen überaktivieren. Die Studie zeigte zum ersten Mal, dass chronischer Schlafentzug (weniger als sechs Stunden pro Nacht) die Wirksamkeit der Immunantwort hemmte.

Schlaf ist für die Funktion des Immunsystems so wichtig, dass Menschen mit Schlafmangel nicht einmal eine starke Antikörperreaktion auf einen Impfstoff entwickeln.

Wie wirkt sich Schlaf auf Ihr Immunsystem aus?

Das angeborene Immunsystem ist die erste Verteidigungslinie des Körpers.

Unser Immunsystem – obwohl komplex – besteht im Grunde aus zwei Teilen. Zum einen das angeborene Immunsystem, das die erste Verteidigungslinie unseres Körpers gegen eindringende Krankheitserreger darstellt. Seine Aufgabe ist es, jeden Eindringling zu deaktivieren oder zu töten, bevor er eine Chance hat, in unsere Zellen einzudringen und sich zu vermehren.

Die Forschung zeigt, dass Schlafentzug einen stark negativen Einfluss auf das angeborene Immunsystem hat, das normalerweise sofort handelt, um die Ausbreitung und Bewegung fremder Krankheitserreger zu verhindern.

Eine Studie untersuchte, wie sich ein Erkältungsvirus auf zwei Gruppen auswirkte – wobei eine Gruppe mehr als 7 Stunden und die andere weniger als 6 Stunden Schlaf bekam. Die Gruppe, die weniger als 6 Stunden schlief, infizierte sich vier Mal häufiger als die Gruppe, die mehr als 7 Stunden pro Nacht schlief.

Die weißen Blutkörperchen und Immunproteine, die im angeborenen Immunsystem als Barrieren wirken und Krankheitserreger abtöten, werden durch Schlafentzug geschwächt.

T-Zellen-Funktion

Zahlreiche Studien haben sich mit den Vorteilen eines guten Schlafes befasst, und Forscher aus Deutschland haben herausgefunden, dass gesunder Schlaf einen wichtigen Teil des Immunsystems in den sogenannten T-Zellen verbessert. T-Zellen sind ein wesentlicher Teil des körpereigenen Immunsystems und entscheidend für die Immunantwort.

T-Zellen sind eine Art von Immunzellen, die gegen Krankheitserreger kämpfen und sich ihren Weg in eine Zelle bahnen, wie z.B. Viruszellen einschließlich Covid19, alle Arten von Grippe, HIV, Herpes und Krebszellen.

Wenn T-Zellen einen Erreger oder eine infizierte Zielzelle erkennen, aktivieren sie Proteine, die sich an die Zelle binden und sie im Falle einer virusinfizierten Zelle abtöten.

Die Forscher verglichen T-Zellen von gesunden Freiwilligen, die entweder schliefen oder die ganze Nacht wach blieben. Die T-Zellen in den gut ausgeruhten Teilnehmern zeigten eine höhere Aktivität als die T-Zellen der nicht ausgeruhten Teilnehmer.

Bei Menschen, die schlecht schlafen, steigen in der Regel auch Stresshormone wie Cortisol und Adrenalin an. Diese Stresshormone neigen dazu, die Fähigkeit der T-Zellen zu hemmen, sodass diese Krankheitserreger nicht wirksam abwehren können.

Die Ergebnisse zeigen, dass Schlaf das Potenzial hat, die Effizienz der T-Zell-Reaktionen zu steigern, was besonders wichtig ist, wenn man bedenkt, dass Schlafstörungen auch mit psychischen Erkrankungen wie Depressionen, chronischem Stress und Alterung zusammenhängen.

Zytokine und Entzündung

Während des Schlafs setzt Ihr Immunsystem auch Proteine namens Zytokine frei, von denen einige den Schlaf fördern. Bestimmte Zytokine spielen auch eine Rolle, wenn Sie eine Infektion oder Entzündung haben oder wenn Sie unter Stress stehen.

Zytokine sind eigentlich eine Reihe von Proteinen, die als chemische Botenstoffe dienen. Diese Proteine sagen den Immunzellen, was sie tun sollen, und sagen dem Körper auch, dass er mehr von ihnen produzieren soll, um eine Infektion bei Bedarf auszuschalten.

Es hat sich gezeigt, dass Schlafentzug die Produktion dieser schützenden Zytokine verringert. Darüber hinaus werden die infektionsbekämpfenden Antikörper und Zellen in Zeiten, in denen Sie nicht genug Schlaf bekommen, reduziert.

Schlaf hilft auch, Stresshormone abzubauen und kurbelt gleichzeitig die Melatonin-Produktion an. Melatonin ist ein körpereigenes Hormon, das in der Zirbeldrüse im Gehirn produziert wird.

Melatonin gilt als das Schlafhormon. Der Melatoninspiegel steigt abends, damit Sie besser schlafen können. Melatonin ist auch ein starkes Antioxidans, das eine Vielzahl anderer Gesundheitsvorteile bieten kann, darunter die Stärkung des Immunsystems.

Bestimmte Zytokine können auch entzündungsfördernd wirken und eine Entzündungsreaktion des Immunsystems verstärken. Entzündungsfördernde Zytokine wie IL-17 nehmen bei Schlafentzug zu.

In schweren Fällen von Grippe oder Covid19 kann die Zytokinproduktion außer Kontrolle geraten. Immunzellen setzen Zytokine frei, die den Körper anweisen, mehr Immunzellen zu produzieren, und diese neuen Zellen setzen wiederum noch mehr entzündungsfördernde Zytokine frei. Ein Teufelskreis.

Diese übermäßigen Mengen an Zytokinen können zu einem sogenannten Zytokinsturm führen, der eine überwältigende Entzündungsreaktion auslöst, die Lunge und Nieren schädigen und zum Tod führen kann. Zytokinstürme sind einer der Gründe dafür, dass viele Menschen an Covid19 sterben.

Schlaf kann helfen, die Auswirkungen einer Überreaktion von Zytokinen zu modulieren – oder zu verlangsamen – und gleichzeitig das Immunsystem schützen. Schlaf trägt auch dazu bei, Entzündungen, einschließlich des CRP-Spiegels (ein Entzündungsmarker), zu senken und gleichzeitig die Immunantwort insgesamt zu stärken.

Erwachsene sollten regelmäßig mindestens sieben Stunden schlafen, um Ihre Gesundheit zu verbessern, den Stresspegel zu senken und Entzündungen zu reduzieren. Eine gute Nachtruhe trägt wesentlich zum Schutz Ihrer Gesundheit und zur wirksamen Bekämpfung gefährlicher Krankheitserreger wie Covid19, Grippe und sogar Erkältungen bei.

Leider schlafen viele Erwachsene heutzutage weniger als sieben Stunden, so eine Studie der Centers for Disease Control and Prevention aus dem Jahr 2016.

Weniger als fünf Stunden Schlaf pro Nacht sind tatsächlich mit einer höheren “Gesamtmortalität”, einem erhöhten Risiko für Depressionen, Stress, Infektionen, Gewichtszunahme und Blutzuckerprobleme verbunden.

Hier ein paar Tipps für eine gute Nachtruhe:

– Versuchen Sie, jede Nacht etwa zur gleichen Zeit einzuschlafen und zur gleichen Zeit aufzustehen.

– Vermeiden Sie zu viel Alkohol oder schwere Mahlzeiten direkt vor dem Schlafengehen.

– Vermeiden Sie anstrengendes Training kurz vor dem Schlafengehen.

– Bewegen Sie sich tagsüber viel.

– Versuchen Sie täglich ein paar Sonnenstrahlen zu bekommen

– Vermeiden Sie Aufputschmittel wie Koffein ca. 6 Stunden vor dem Schlafengehen.

– Versuchen Sie, Stress abzubauen, und meditieren Sie falls nötig vor dem Schlafengehen.

– Vermeiden Sie es, kurz vor dem Schlafengehen am Handy oder Computer zu sein.

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