Artikel-Quelle: The Alternative Daily
Viele Menschen haben eine Hassliebe zu öffentlichen Toiletten. Ja, sie sind aus offensichtlichen Gründen notwendig, aber ich versuche, sie so weit es geht zu vermeiden. Der Gedanke an die vielen Keime und Bakterien, die Gerüche, unschöne Flecken … Wie viele Menschen, legen vielleicht auch Sie eine Schicht Toilettenpapier auf den Sitz, um sich vor Keimen zu schützen. Leider bringt dies nicht den gewünschten Effekt.
Tatsächlich könnten Sie durch das Papier mit noch mehr Keimen in Kontakt kommen, als dies mit dem blanken Sitz der Fall wäre..
Keime auf Toilettensitzen
Öffentliche nicht-poröse Toilettensitze gehören in Wahrheit zu den keimfreiesten Oberflächen in einer öffentlichen Toilette. Einer Studie von BioCote fand heraus, dass sich die Bakterien vor allem an unerwarteten Orten ansammeln.
Das Team fand dabei nur 150 kolonienbildende Einheiten auf dem Toilettensitz, 220 koloniebildende Einheiten auf dem Toilettenpapierspender und satte 50.000 Einheiten im Waschbecken. Keime können sich nicht auf nackter, unbeschädigter Haut vermehren. Wenn die Rückseite Ihres Oberschenkels also den Toilettensitz berührt, werden Sie sich kaum etwas einfangen.
Keime auf Toilettenpapier
Toilettenpapier ist extrem saugfähig. Jedes Mal, wenn jemand die Toilette spült, werden Spuren von Abfallstoffen in die Luft geschleudert. Diese Abfallstoffe und Keime setzen sich auf ihrem Weg zurück nach unten an allen möglichen Oberflächen fest, viele davon auf dem saugfähigen Toilettenpapier. Dadurch dass Sie den Sitz mit Papier auslegen, kommen Sie möglicherweise genau mit den Keimen in Kontakt, die Sie vermeiden wollen.
Dr. Charles Gerba untersucht seit den 1970er Jahren, wie sich Keime ausbreiten. 1975 veröffentlichte er im Journal of Applied Microbiology eine Studie, der zufolge der Toilettenpapierspender mit 150 Mal mehr Bakterien überzogen ist. Wenn Sie die Toilette spülen, müssen Sie sich die Bakterien wie unsichtbare Feuerwerkskörper vorstellen.
Aber lassen Sie sich davon nicht abschrecken. Ein Besuch auf einer öffentlichen Toilette hat nur selten schwerwiegende Folgen.
So schützen Sie sich auf öffentlichen Toiletten vor Keimen
Während öffentliche Toiletten Krankheitserreger wie Streptokokken, Staphylococcus, E. Coli, Erkältungsviren und mehr beherbergen, sind Sie mit einem gesunden Immunsystem und indem Sie sich gründlich die Hände waschen, relativ sicher.
Nach Ansicht von Experten ist auch die Übertragung von sexuellen Krankheiten sehr unwahrscheinlich. Chlamydien und Gonorrhöe werden beispielsweise nicht effizient von einem Toilettensitz übertragen. Die meisten Bakterien überleben nur schwer in einer Freiluftumgebung, darunter auch Darmbakterien.
Vorsicht bei offenen Wunden
Wenn Sie eine offene Wunde haben, ist es theoretisch möglich, dass Sie sich eine Staphylokokken-Infektion zuziehen. Ein kleiner Schnitt oder offener Pickel am Po oder Hinterseite der Oberschenkel kann Ihr Risiko erhöhen, es ist aber dennoch eher unwahrscheinlich.
Benutzen Sie den Deckel
Falls ein Deckel vorhanden ist, nutzen Sie ihn, um zu verhindern, dass noch mehr Keime in die Luft gewirbelt werden. Waschen Sie sich danach nur gründlich die Hände.
Platzieren Sie keine Gegenstände auf dem Boden
Hängen Sie Ihre Handtasche, Rucksäcke oder andere Gegenstände an der Tür auf. Die Böden enthalten ca. 50 mehr kolonienbildende Einheiten als der Toilettensitz.
Waschen Sie Ihre Hände
Die meisten Keime und Bakterien befinden sich an Handläufen (360 CFU), Wasserhähnen (1.000 CFU), dem Handtrockner (1.200 CFU) und im Waschbecken selbst (50.000 CFU). Richtiges Händewaschen und ein Papiertuch zum Zudrehen des Wasserhahns sind ein Muss. Waschen Sie Ihre Hände mindestens 20 Sekunden lang mit Seife und Sie sollten keine Probleme haben.